Behandlung nach Schlaganfall mit Physiotherapie von Anfang an!
Nach einem Schlaganfall: Physiotherapie kann helfen!
Sehr häufig tritt nach einem Schlaganfall die sogenannte Hemiparese auf. Dabei handelt es sich um eine halbseitige Lähmungserscheinung. Dies bedeutet, dass viele Patienten nicht mehr in der Lage sind, eine ihrer Körperseiten richtig zu bewegen. Grund hierfür ist, dass wichtige Nervenzellen, die für die Bewegung und für die Koordination des Körpers wichtig sind, nun nicht mehr in der Lage dazu sind. Rückgängig machen lässt sich dies zwar meist nicht, dennoch ist eine Kompensation möglich. Strukturen im Gehirn, die noch intakt geblieben sind, können die zerstörten Areale ausgleichen und deren Aufgaben übernehmen. Diese Eigenschaft wird von Experten auch „Plastizität“ genannt. Eine gute Physiotherapie setzt auch genau an dieser Stelle an und fördert diese.
Mit der Therapie schnell beginnen!
Nicht immer erleben die Patienten einfach nur einen Kontrollverlust einer Körperhälfte, denn oftmals geht dabei auch das Körpergefühl einfach verloren. Dies bedeutet, dass das Positionsempfinden und die Empfindungen für das Gleichgewicht verloren gehen können. In diesem Fall verändern sich die Wahrnehmung und die Aufmerksamkeit der Patienten. Es kann zu einer gesteigerten Muskelspannung kommen, die auch unter „Spastizität“ bekannt ist.
Mit der passenden Therapie, die stets gezielt auf den Patienten abgestimmt werden sollte, kann viel erreicht werden. Die Beweglichkeit kann verbessert und erhalten werden und der Patient gewinnt an Selbstvertrauen zurück.
Wichtig ist dabei, dass so früh wie möglich mit der Physiotherapie begonnen wird, denn damit erhöhen sich auch die Chancen, dass sich der Zustand des Patienten verbessert und sich gewisse Zustände auch wieder zurückbilden. Experten sind daher der Meinung, dass bereits am ersten Tag mit der Physiotherapie begonnen werden sollte!
Selbst wenn der Patient noch nicht aufstehen kann und meist sehr schläfrig ist, kann der Therapeut mit seiner Arbeit beginnen. Dabei wird zu Beginn mit der Stimulation der intakten Areale im Gehirn durch sanften Druck begonnen. Aktives und passives Bewegen gehören ebenfalls dazu, wie Berührungen.
Wie läuft die Therapie ab?
Die Dauer, der Zeitpunkt und die Art der Therapie werden stets vom Therapeuten selbst festgelegt. Da jeder Patient verschieden ist, ist auch jede Therapie unterschiedlich. Die Therapie richtet sich dabei stets nach dem Krankheitsstadium sowie dem allgemeinem Befinden des Patienten und seine Symptome. Ein Schlaganfall kann sehr unterschiedliche Auswirkungen haben und somit zu unterschiedlichen Problemen führen.
Wichtig ist vor allem, dass die betroffene Körperseite besonders intensiv gefordert wird. Die meisten Physiotherapeuten vermitteln den Angehörigen außerdem, dass es sehr wichtig ist, genau an den Problemen zu arbeiten und sich selbst dabei nicht zu schonen. Das Nachtkästchen etc. gehören genau auf die betroffene Körperseite, denn der Patient muss sich selbst überwinden und eben genau diese Seite trainieren. Schonung tut dem Patienten alles andere als gut!
Auch im Bett sollte der Patient möglichst oft auf der Seite liegen, die vom Schlafanfall betroffen ist. Die Reize werden vom Gehirn dadurch wieder besser verarbeitet. Vor allem bei Patienten, die nach dem Schlaganfall bettlägrig sind ist dieser Punkt enorm wichtig. Dabei muss in jedem Fall darauf geachtet werden, dass sich der Patient jedoch immer wieder bewegt, da es sonst zu Druckgeschwüren kommen kann.
Die Ziele der Physiotherapie nach einem Schlaganfall:
Die Therapie hat nach einem Schlaganfall vor allem das Ziel, die Selbstständigkeit der Patienten zu erhalten oder wieder herzustellen. Die gesteigerte Muskelspannung soll langsam wieder herabgesetzt werden und ein normales Bewegungsmuster ermöglicht werden. Auch die Wahrnehmung der betroffenen Körperhälfte soll wieder verbessert werden.
Schlussendlich soll dem Patienten einfach ein selbstständiges Weiterleben ermöglicht werden.